Location Tracking Corona

Gegen Corona: Deutliche Mehrheit würde ihren Standort tracken lassen

Die Corona-Warn-App erfasst keine Standortdaten. Das sei auch völlig sinnlos, so der Bundesdatenschutzbeauftragte in einem Spiegel-Gastbeitrag. „Welchen Mehrwert hat die Information, ob ich eine infizierte Person im Supermarkt oder in der Buchhandlung getroffen habe? Nicht Orte übertragen Viren – sondern Menschen.“

Dabei werden Viren immer an einem Ort übertragen. Und zur Erkennung von Infektionsorten und -clustern nimmt das sog. Geotracking eine zentrale Rolle ein. Deshalb spricht sich im Kampf gegen Corona auch der Deutsche Dachverband für Geoinformation, kurz DDGI, deutlich für eine Nutzung von GPS-Daten aus. „Wer zuverlässige und sichere Aussagen zum persönlichen Infektionsrisiko treffen möchte, braucht eine CoronaAPP mit Geolokationen. Mit der App könnten dann auch weitere Geoinformationen wie beispielsweise regionale und lokale Differenzierungen getroffen werden umso gezielt zur Eindämmung der SARS-CoV-2-Epedimie beizutragen.“, lässt der DDGI auf seiner Hompage verlauten.

Steht der Datenschutz dem Nutzen von Geoinformation also im Weg oder handelt es sich bei der Corona-Warn-App mehr um eine technologische Fehlentwicklung? Fest steht jedenfalls, dass die große Mehrheit bereit wäre, sich freiwillig tracken zu lassen. Erst im März diesen Jahres gaben im CASA-Monitor 48,1% von rund 11.000 befragten Personen infas 360 gegenüber an, sie wären bereit, ihren Standort über eine App (anonymisiert) tracken zu lassen, damit man Infektionsorte und -cluster besser identifizieren könne. Nur jeder Dritte (34,3%) verneinte die Frage. 17,6% antworteten mit „Weiß nicht“. Dagegen sagten nur 37,5%, sie nutzten die Corona-Warn-App, wovon wiederum nur 18% überhaupt einmal eine Risikowarnung erhalten haben.

Kaum auszudenken, was man hätte für ein Wissen generieren können, wäre man dem Rat des DDGI im letzten Jahr gefolgt. Weiterführende Informationen unter consulting@infas360.de erhältlich.

Der CASA-Monitor von infas 360 ist ein bevölkerungsrepräsentativ (ab 18J.) kalibrierter Online-Access-Panel, der eine fortlaufende Mehrthemenbefragung umfasst, die aufgrund der hohen Fallzahl (je Befragung ca. 10.000 Personen) und mittels Small Area Methodik auch regionalisiert werden kann.

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