Der Gender-Gap in Firmengründungen wächst

Der Anteil von Gründerinnen in der Geschäftsführung sinkt kontinuierlich seit 2017. Im letzten Jahr lag der Frauenanteil in gegründeten UGs bei nur 19,3 %, bei GmbHs sogar nur bei 15,9 %.

Beim Thema Gleichberechtigung ist noch viel zu tun – auch in der Gründungswelt. In Deutschland waren im Jahr 2021 nur 15,8 % der Geschäftsführenden in neu gegründeten GmbHs Frauen. Das ergab eine Analyse der infas 360 Business-Datenbank. Man könnte erwarten, dass der Frauenanteil in Folge der andauernden Gender- und Quotendebatten gestiegen ist. Dabei ist das Gegenteil der Fall: Im Jahr 2009 lag der Anteil der Gründerinnen bei GmbHs leicht über dem Anteil von 2021 bei 15,9 %. Die Quote ist bis 2017 zwar leicht gestiegen (auf 16,6 %), danach aber, vor allem während der Corona-Jahre 2020 und 2021, wieder gesunken.

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Die Gründerinnenquote in UGs ist sogar seit 2009 rückläufig.

Bei UGs ist die Gründerinnenquote in 2021 sogar deutlich niedriger als noch im Jahr 2009. Wurden 2009 noch über 22,5 % der UGs von Frauen gegründet, so waren es in 2021 nur noch 19,3 %. Die Gründe dafür sind vielfältig. Das Institut der deutschen Wirtschaft kommt in seiner Studie „Frauen in der Start-up-Welt“ zu dem Schluss, dass es Frauen nicht an Unternehmergeist mangelt, sondern sie sich in gründungsrelevanten Fähigkeiten wie Kreativität und Flexibilität schlechter selbst einschätzen. Eine Stärkung des Selbstvertrauens von Frauen, vor allem in diesen Bereichen, könnte die Gründungsbereitschaft der Frauen erhöhen.

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So oder so zeigt diese Analyse, dass die Gleichberechtigungs-Debatte nach wie vor wichtig ist. Gerade jetzt, wo sich durch die Maßnahmen und Auswirkungen der Pandemie eine Retraditionalisierung der Geschlechterrollen zeigt, ist es relevant, geschlechtsspezifische Daten zu erheben und zu analysieren.

Basis der Analyse ist die tagesaktuelle Handelsregisterdatenbank, die von infas 360 vollautomatisch interpretiert und so aufbereitet wird, dass u.a. das geschlechterspezifische Auswertungen erfolgen können. Weitere Fragestellungen im Zuge von Gründungen sind so beispielsweise das Identifizieren von „Briefkästenfirmen“ oder die Berechnung von Insolvenzwahrscheinlichkeiten.

Tiefergehende Informationen zu den Daten und Analysen sowie zur infas 360 CASA Business-Datenbank erhalten Sie unter consulting@infas360.de.

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