Energieverbrauch: Besser Sanieren und trotzdem warm duschen?

Wer weniger warm duscht, spart Energie und hilft damit der Nation, ließ der Wirtschaftsminister verkünden und stieß damit eine kontroverse Diskussion an. Dass Energieverbrauch senken sinnvoll is,t steht außer Frage, aber welche Faktoren sind die eigentlichen Treiber in den privaten Haushalten? infas 360 hat dafür den Energieverbrauch pro Wohngebäude unter die Lupe genommen – mit interessanten Ergebnissen.

Die Energiepreise entwickeln sich rasant

Der Sommer und die aktuellen Temperaturen lassen Gedanken über das Heizen absurd erscheinen. Und doch spielt in diesen Tagen das Thema Energie- und Gaspreise eine große Rolle. Seit Kriegsbeginn sind die Preise für Brennstoffe in die Höhe geschnellt. Laut dem Vergleichsportal Check24 musste ein Beispiel-Haushalt im März 2022 80 % mehr für Energie ausgeben als noch im Vorjahresmonat. Zusätzlich schließt kein Experte mehr aus, dass Russland den Gasexport nach Europa weiter einschränken oder sogar ganz einstellen könnte.

Energiesparen – der neue Volkssport?

Neben der Industrie trifft das natürlich besonders Privatpersonen, die voraussichtlich im Winter deutlich tiefer in die Tasche greifen müssen, um nicht zu frieren. Energiesparen hat das Zeug, der neue Volkssport zu werden. Doch wer hat eigentlich ein besonders hohes Einspar-Potential? Und wer sind die Energie-„Drecksschleudern“?

Eine Analyse der Verbrauchsdaten aus der infas 360 CASA-Datenbank, zeigt, dass sich der Energieverbrauch auch innerhalb der Städte zum Teil stark unterscheidet.

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Sind ältere Personen die „Energieverschwender“?

Die Ergebnisse zeigen außerdem, dass der durchschnittliche Energieverbrauch umso höher aufällt, je höher der Anteil der über 60-Jährigen im Stadtteil ist. Bei einem größeren Anteil von Personen unter 30 sinkt dagegen der durchschnittliche Verbrauch. Auch wenn hier nicht von einem kausalen Zusammenhang gesprochen werden kann, fallen diese Ergebnisse auf.

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Alte Gebäude und Einfamilienhäuser sind Energieschlucker

Der höhere Energieverbrauch ist höchstwahrscheinlich nicht auf eine rücksichtslosere ältere Generation zurückzuführen. Ältere Personen wohnen öfter in Altbauten, die mehr Energie benötigen. Zudem bewohnen sie häufiger Einfamilienhäuser als jüngere Menschen. Einfamilienhäuser haben ebenfalls einen deutlich höheren Energiebedarf als Mehrfamilienhäuser.

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Klimaziel aller: Den Altbestand sanieren, um Energie zu sparen

In der Graphik ist gut erkennbar, dass neuere Gebäude einen deutlich geringeren Energiebedarf haben, als alte Gebäude. Alte Gebäude zu sanieren, ist also eine zentrale Maßnahme, um Energie einzusparen. Ein besonders großes Einsparpotential haben also alte Einfamilienhäuser. Um die Klimaziele der Städte überhaupt erreichen zu können, muss abhängig vom lokalen Gebäudebestand entsprechend modernisiert werden, denn jede Gemeinde und jedes Viertel in Deutschland hat einen individuellen Fußabdruck (vgl. dazu nach folgende Abbildung).

Mittlerer Energieverbrauch pro Gebäudetyp am Beispiel Bonn

Anhand der Vielzahl an Informationen in der infas 360-Datenbank können noch viele weitere Erkenntnisse über die besonders „energiefressenden“ Gebäude gewonnen werden. Für weitere Daten und Analysen zu dem Thema wenden Sie sich gerne an consulting@infas360.de.

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