Im Wald, da ist was los: Bewegungsdaten im Forstmanagement

Bisher gab es keine belastbaren Aussagen zum Besucheraufkommen für Wald und Wiese. Dabei stellt das Wissen über sogenannte Freizeit-Hotspots die Grundlage für gezieltes Waldmanagement dar. In Hessen wurde diese Fragestellung nun mit anonymisierten GPS-Trackingdaten und deren Analyse gelöst.

Für die gesamte hessische Waldfläche aller Besitzarten (ca. 898.000 ha) sollte in dem Projekt ein vergleichbarer Wert (Index) ermittelt werden, der das Besucheraufkommen feinräumig und zeitlich differenziert beschreibt. Ziel ist es, bereits bestehende Erkenntnisse evidenzbasiert zu validieren und neue Hotspots aufgrund des sich verändernden Freizeitverhaltens ausfindig zu machen. So kann das  Forstmanagement entsprechend optimiert werden.

Bewegungsdaten von Smartphones als Analysebasis

Anonymisierte, Smartphone-basierte Positionsdaten verschiedener Apps (z.B. Navigations- und Wetter-Apps) lieferten Informationen in einer Hexagon-Struktur mit einer Kantenlänge von ca. 175m (siehe Abb. 1). Diese wurden gefiltert nach

  • Geschwindigkeit
  • Sommer- und Winterhalbjahr (zzgl. Unterscheidung Wochentage & Wochenende)
  • Positionsdaten mit Signal-Genauigkeit <1.000 m
  • Mehrfachzählung (Reset der User ID für jeden Tag)
Abbildung 1: GPS-Inputdaten aus Smartphones-Apps. Klassifiziert nach Traffic-Aufkommen. Blau Punkte zeigen bereits bekannte HotSpots im Forstmanagement.

Die Daten wurden unter Nutzung von Small-Area-Methoden und Einbezug von bis zu 700 mikrogeographischer Variablen über die Sozio-Demographie auf die Zellen ohne Werte imputiert, so dass flächendeckende Bewegungsdaten geschätzt werden konnten (vgl. Abb. 2).

Abbildung 2: Hot-Spots nach Analyse der Inputdaten.

Die blauen Punkte zeigen die Hotspots aus den eigenen Erfahrungen des Projektauftraggebers. Neu und bestätigt werden konnten die bisher unbekannten Hotspots, die in die weiteren Planungsschritte eingebaut werden können.

Sie haben weitere Fragen zur CASE STUDY? Dann kontaktieren Sie unsere Consultin Christina Nelleßen, die dieses Projekt betreute unter consulting@infas360.de

 

 

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