Feinräumige Kfz-Daten zeigen schwierigen Wachstumsmarkt E-Auto

Geht es nach der Politik, sollen 2030 bundesweit 15 Mio. E-Autos zugelassen sein. Bisher sind es nur ein Bruchteil davon und die Zuwachsraten sind regional sehr unterschiedlich. Wunschdenken also? infas 360 verfügt über feinräumige KFZ-Daten, die sich seit 2019 bis auf die einzelne Straße im Zeitverlauf analysiert werden können. Ein Blick auf das Beispiel Bonn zeigt: Genauer hinsehen lohnt sich!

Fragliches Ziel auf Bundesebene

Nach zähem Ringen um die Ausgestaltung hat die EU Ende März das Aus für den Verbrennungsmotor beschlossen. Um die emissionsfreie Mobilität zu erreichen, dürfen ab 2035 keine Neuwagen mehr mit Diesel oder Benzin betrieben werden. Bis 2030 hat sich  die Ampel-Koalition in Deutschland einen Bestand von 15 Millionen E-Autos zum Ziel gesetzt. Zu Beginn diesen Jahres waren es aber erst 1,013 Millionen E-Autos. Innerhalb von 8 Jahren sollen also im Schnitt pro Jahr etwa 1,75 Millionen E-Auto dazukommen. Das wäre für dieses Jahr eine Vervierfachung gegenüber 2022. Damals lag der Absatz noch bei 470.559 mit einem Anstieg zum Vorjahr von „nur“ 32%. Seit 2019 hatte sich die Zahl zwar fast jedes Jahr verdoppelt, aber die Energiekrise hat die Absatzentwicklung dann aber deutlich gebremst. Mit Stand 31. Oktober 23 liegt die Gesamtzahl an E-Autos bei nur knapp 1,6 Mio. Die Ziele scheinen also noch in weiter Ferne zu liegen.

E-Autos werden stärker gewerblich „genutzt“

Während der gewerbliche Anteil am PKW-Bestand zum Stichtag 1. Januar 2023 bei den klassischen Antrieben (Benzin und Diesel) bei unter 10 % lag, wirkten sich die Steuervergünstigungen bei E-Autos und neue Nutzungskonzepte wie Car-Sharing voll aus. Hier ist der gewerbliche Anteil mit 41,4 % mehr als viermal so hoch. KFZ-Handel, Car-Sharing und Dienstleister mit 19, 9% teilen sich diesen Markt mit gewerblichen Zulassungen (20,2 %). Zusammen mit den Hybriden, deren gewerblicher Anteil mit 43,2 % noch höher liegt, machen die alternativen Antriebe bereits 26% des gesamten KFZ-Gewerbemarktsaus, der in Summe nur 5,5 Millionen Einheiten umfasst.

Das Wachstum der Zukunft muss also aus den privaten Neuzulassungen kommen. Und das rückläufigen Markt, wie die  Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes zeigen (Pressemitteilung vom 15. November 23). Doch wie verhält sich der Konsument, der sich nicht nur sozio-demographisch differenziert, sondern sich auch geographisch unterschiedlich verteilt, was sich auf die Ladesäulen-Infrastruktur auswirkt, die die notwendige Grundlage für das prognostizierte Wachstum darstellt?

 

Feinräumige KFZ-Daten am Beispiel Bonn

In Bonn waren zu Jahresbeginn 4.186 E-Autos zugelassen. Dies entspircht einem Antiel  von 2,4 % an allen dort zugelassenen PKW und liegt damit leicht über dem Bundesdurchschnitt (2,1 %). Der private Anteil liegt mit 1.827 E-Autos bei nur 43,6 %  und ist damit deutlich unterdurchschnittlich. Kein Wunder, denn in Bonn werden doppelt so viele Autos gewerblich genutzt wie im Bundesdurchschnitt. Interessant ist daher nur der Blick auf den privaten Zulassungsmarkt innerhalb der Stadt.

Verteilung des Wachstumsmarkt E-Auto in Bonn im 1x1km Raster

Das Wachstum konzentriert sich auf das Bonner Zentrum, Gebiete entlang des Rheins sowie bestimmte Stadtteile in der Peripherie. Mit mehr als 31 E-Autos pro Rasterzelle stechen vor allem Plittersdorf, Villenviertel und Rüngsdorf sowie Vilich-Rheindorf, Ückesdorf und Holzlar hervor. Auf den ersten Blick scheinen dies fürden Ortskundigen die wohlhabenden Viertel Bonns zu sein.

Wer entscheidet sich für ein E-Auto?

Wie wir gesehen haben, ist zwar der Anteil der privaten E-Autos in Bonn zwar gering, das Wachstumvon 129 in 2019 auf 1.827 in 2023 um das 14-fache liegt aber über dem Bundesdurchschnitt (Faktor 12). Woran liegt das? Ganz einfach: An der Zielgruppe. Eine Analyse der Wohn- und Einkommenssituation pro Rasterzelle gibt Aufschluss: Es sind (nach wie vor) die Bessergestellten, die sich ein E-Auto leisten.

Das bestätigt auch der CASA-Monitor von infas 360, in dem jährlich über 10.000 Befragte Auskunftzu Besitz und Kaufinteressen von E-Autos geben. Über 66 % der E-Auto-Besitzer gaben 2022 an, über ein deutlich höheres Einkommen zu verfügen. Dabei ist das Einkommen in Bonn im Vergleich zu NRW/BRD überdurchschnittlich hoch. Ein detailliertes Zielgruppenprofil zu Besitz und Kaufinteresse kann kostenlos bei infas im Rahmen eines unverbindlichen Webinartermins  angefordert werden.

Kontakt

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Julia Kroth, infas 360 GmbH
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