Eine Karte von Berlin, auf der mittels Farbe die Höhe des Lärms visualisiert wird.

Viel Lärm, schlechte Lage?

Feinräumige Lärmdaten zeigen Umweltprobleme auf. So belastet Lärm das Herz-Kreis-Lauf System des Menschen. Auch das ist ein Grund, warum Wohnungen in ruhigeren Lagen mit gutem Umfeld besser abschneiden als die mit viel Lärm. Treiber dafür können aber auch Altersverteilung und Kaufkraft spielen. Denn gute Wohnlagen haben ihren Preis. Kombiniert man solche Datenquellen miteinander ergibt sich ein detaillierteres Bild.

Lärmdaten kombiniert mit mikrogeographischen Einwohnerdaten

In einem aktuellen Projekt mit der ZEIT ONLINE werden die hausgenauen Einwohnerdaten von infas 360 aggregiert auf Wohnblockebene mit Lärmdaten vom Umweltbundesamt überlagert. So konnte das Team um Julius Tröger ermitteln, wer durch Lärm besonders belastet ist (siehe auch: Lärm in deutschen Städten: Wo Lärm krank macht | ZEIT ONLINE). Neben sozio-demographischer Daten stehen vor allem exakte Gebäude- und Grundstücksdaten zur Verfügung.

Quelle und Darstellung: ZEIT ONLINE, Daten UBA, infas 360

Lärmdaten und Wohnlage

Das direkte Umfeld, die sogenannte Mikrolage, hat Einfluss auf die Lage einer Immobilie: Welche Bebauung befindet sich in der Nachbarschaft, wie ist das soziale Umfeld, wie ist die Infrastruktur und die Anbindung vor Ort. In neueren Bewertungen haben aber auch vorhandene Immissionen und Einwirkungen von Störfaktoren wie beispielsweise Straßenlärm einen Einfluss auf die Wohnlage. Um dies festzustellen, gehören feinräumige Lärmdaten heutzutage in jede neue wissenschaftliche Mietspiegelberechnung. Dabei werden erhobene Mietpreise von Wohnungen (mit Informationen über ihre Ausstattung) ausgewertet mit objektiven Umfeldfaktoren, wozu auch der Umgebungslärm zählt (siehe dazu auch Wohnlage).

Höchste Lärmbelastung auf der Kreuzung Rheinallee/Ubierstraße in Bonn
Wohnlagenkarte der Stadt Bonn, Ausschnitt Rheinallee im Villenviertel, Kreuzung Ubierstraße

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Am Beispiel der Wohnlage (rechtes Bild) in der Rheinallee im Villenviertel (beste Wohnlage) lässt sich der Einfluss des Lärmkorridors „Ubierstraße“ erkennen und zugleich nur vermuten, da die Berechnungsgrundlage von Lärm nur subjektiv in die Wohnlage einfließt.

Datenquelle Lärmkartierung

Lärm ist ein gravierendes Umweltproblem. Die Ermittlung der Belastung durch Umgebungslärm anhand von Lärmkarten bildet die Grundlage für die Information der Bevölkerung und die Erstellung von Aktionsplänen zum Lärmschutz. In der Europäischen Union (EU) geschieht dies nach einheitlichen Verfahren basierend auf der Umgebungslärmrichtlinie. Weitere Informationen auf der Website des UBA.

Lärmkarten stellen die Belastung durch Umgebungslärm dar für:
– Ballungsräume mit mehr als 100.000 Einwohnern,
– Hauptverkehrsstraßen mit einem Verkehrsaufkommen von mehr als 3 Millionen Kraftfahrzeugen pro Jahr,
– Haupteisenbahnstrecken mit einem Verkehrsaufkommen von mehr als 30.000 Zügen pro Jahr und
– Großflughäfen mit einem Verkehrsaufkommen von mehr als 50.000 Bewegungen pro Jahr.

Die Belastungen wurden jeweils über den gesamten Tag und gesondert für die Nacht bestimmen. Zur Vergleichbarkeit der Ergebnisse werden EU-weit einheitliche Kenngrößen verwendet, und zwar der Tag-Abend-Nacht-Lärmindex (LDEN) und der Nachtlärmindex (LNight)

Kontakt

Sie haben Fragen zu Lärmdaten oder Wohnlagenberechnungen, dann kontaktieren Sie unser Consulting-Team unter consulting@infas360.de 

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