Energieeffizienz? Fehlanzeige

Deutschland hat im Jahr 2022 seine Klimaziele fast schon überraschend erreicht. Allerdings nicht in allen Bereichen. Zu den „Problemkindern“ gehören die Sektoren Energie, Verkehr und Gebäude. Im Kampf gegen die Klimakrise muss auch hier schnell nachgezogen werden. Deutschlands Gebäude sind ineffizient. Es wird viel mit fossiler Energie geheizt, durch unzureichende Dämmungen aber oft „zum Fenster raus“.

 

Über 50 % der Wohngebäude in Deutschland müssen saniert werden

Immerhin wurden im Jahr 2020 schon über 50 % der neu gebauten Gebäude mit alternativen Heizenergieträgern ausgestattet (Quelle: Destatis). Um die Entwicklung weiter voran zu treiben, stimmte das Europaparlament kürzlich für strengere Regeln bei der Effizienz von Gebäuden. Bis 2030 sollen alle Gebäude mindestens der Energieeffizienzklasse E entsprechen. Dafür müssten laut Spiegel europaweit etwa 35 Millionen Gebäude energetisch saniert werden.

infas 360 schätzt jährlich anhand unterschiedlicher Quellen den Energieverbrauch von allen 18.330.530 Wohngebäuden in Deutschland. Analysen mit diesen Daten zeigen, dass noch über 9 Millionen Gebäude saniert werden müssten, die bisher in die Energieeffizienzklassen F oder schlechter fallen. Dass „nur“ 35 Millionen Gebäude europaweit von diesem Beschluss betroffen sein sollen, scheint also eine eher konservative Rechnung zu sein.

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Erst seit den 2000ern wird effizient(er) gebaut

Besonders Altbauten weisen noch eine sehr schlechte Energieeffizienz auf. Von den Gebäuden, die vor 1919 gebaut wurden, müssen noch etwa 80 % saniert werden. Bei Gebäuden, die ab 2010 gebaut wurden, haben nur ca. 2 % einen Energiebedarf, der den neuen Anforderungen nicht genügt.

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Neue Bundesländer sind etwas weniger betroffen

Vergleicht man die Bundesländer miteinander, fällt vor allem das Saarland auf. Hier müssen insgesamt noch fast 70 % der Gebäude saniert werden, um mindestens die Effizienzklasse E zu erreichen. Die Gebäude der neuen Bundesländer sind durchschnittlich etwas energieeffizienter als die Gebäude im Rest des Landes.

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Kleinräumige Daten zeigen Viertel mit Sanierungsbedarf

Diese Karte zeigt den durchschnittlichen Energieverbrauch der Wohngebäude nach Stadtteil am Beispiel Bonn.

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Hier gibt es weitere spannende Analysen und regionale Beispiele zum Energieverbrauch: Energieverbrauch: Besser Sanieren und trotzdem warm duschen?

Die kommunale Wärmeplanung wird immer entscheidender

Zur Zeit wird an einem Gesetz zur kommunalen Wärmeplanung gearbeitet, dass noch 2023 veröffentlicht werden soll. Die kommunale Wärmeplanung verpflichtet Kommunen dazu, eine Strategie auszuarbeiten, wie die Wärmewende gelingen kann. Die Wärmewende gilt als eines der wichtigsten Bausteine im Kampf gegen die Klimakrise. So sagt zum Beispiel Benjamin Pfluger von der Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie in Karlsruhe „Es herrscht großer Konsens in der Wissenschaft darüber, dass die Wärmewende die schwierigste Aufgabe, wenn nicht gar der Prüfstein der Energiewende werden wird“ (Quelle: NDR). Schon jetzt haben einige Bundesländer ihre Kommunen zur Wärmeplanung verpflichtet, für die das Wissen über Gebäudebestand und Energiesparpotenziale unabdingbar ist. Anhand der Vielzahl an Energie-Merkmalen in der infas 360 Gebäudedatenbank können sowohl eine Bestandsanalyse als auch eine Potenzialanalyse auf kleinräumiger regionaler Ebene erfolgen. Mit den adressgenauen Informationen der Gebäudedatenbank können für die Wärmeplanung unter anderem die folgenden Informationen einfließen:

  • Gebäudetyp (Einfamilienhaus, Mehrfamilienhaus, freistehend, Reihenhaus etc.)
  • Gebäudevolumen
  • Energieträger
  • Solaranlage
  • Gasanschluss
  • Energieverbrauch
  • Dachart
  • Anzahl der Stockwerke
  • Sanierungswahrscheinlichkeit
  • und viele mehr.

Kontaktieren Sie uns gerne unter consulting@infas360.de um weitere Informationen zu unseren Energie- und Gebäudedaten oder zum Thema Wärmeplanung zu erhalten.

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