Neu: Mikrodaten zum Wahlverhalten
Gemeinsam mit dem Local Election Lab des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung an der Universität München e. V. (ifo Institut) hat infas360 erstmals kleinräumige Wahlergebnisse der Bundestagswahl 2021 für einen Großteil der Städte ab 30.000 Einwohnern gesammelt und ZEIT ONLINE exklusiv zur Verfügung gestellt. Die Ergebnisse wurden nun in einem preiswürdigem Artikel Mein Viertel, eine Blase dargestellt und die räumlichen Muster interpretiert. Die verfügbaren Mikrodaten der infas 360 gehen aber noch viel weiter …
Präzise Geodaten als Kartengrundlage
Auf Ebene der Wahlbezirke wurde die Informationsgrundlage durch das ifo Institut je Kommune zusammengetragen. Ein Wahlbezirk umfasst für ein Wahllokal jenes geografische Gebiet (Polygon), in dem die zugeordneten Wählerinnen und Wähler wohnen. Damit handelt es sich bei Wahlbezirken um die feinste Ebene, auf der Informationen zum Abstimmungsverhalten unter Berücksichtigung des Wahlgeheimnisses erfasst werden können. Bei der Bundestagswahl 2021 gab es insgesamt 67 000 Wahlbezirke (im Schnitt ca. 1000 Wahlberechtigte je Wahlbezirk). Während sehr kleine Gemeinden nur einen einzigen Wahlbezirk besitzen, gibt es allein in Berlin mehr als 2 000 Wahlbezirke.
Der Datensatz georeferenziert die Wahlbezirke für 354 Städte in Deutschland. Dabei werden für jeden einzelnen Wahlbezirk seine Umrisse erfasst (Shape-File), die jeweils einen Wahlbezirk darstellen. Nur bei 87 Städten lagen bereits im Vorfeld der Anfrage digitale Karten mit den Wahlbezirken vor. Für die übrigen 267 Städte war der Prozess deutlich aufwändiger. Von diesen Städten wurden Excel- oder PDF-Listen bereit gestellt, in der für jede Straße (teilweise mit Hausnummer) der Wahlbezirk mit angegeben war. Diese Listen wurden von infas 360 mittels des sog. Inverse-Geocoding-Verfahren automatisiert in Wahlbezirksgeometrien umgewandelt (vgl. Abbildung, Quelle ifo Local Election Lab (ifo LOCEL) – Georeferenzierung der Bundestagswahlbezirke für die 400 größten Städte in Deutschland | Publikationen | ifo Institut).
Mikrodaten zum Wahlverhalten
Jeder Wahlbezirk beruht auf einer Aggregation der bundesweit amtlich verfügbaren Wohnblöcke. Zu diesen Wohnblöcken hat infas 360 viele weitere Mikrodaten zur Verfügung stehen, so dass das Wahlverhalten beliebig tief sozio-ökonomisch analysiert werden kann. Klassische Fragstellungen sind beispielsweise Auswertungen zur sozialen Schicht, den Einkommen, der Wohnlage, Anteil Privatversicherter, Ausländer- und Migrationsanteil usw. Es können aber auch infrastrukturelle, kulturelle oder ökologische Faktoren mit den Wahldaten kombiniert werden wie beispielsweise Breitbandverfügbarkeit, Kneipendichte oder Lärm. Hier geht’s zum interaktiven Datenspektrum